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Feuchtwiesen
 

Braunkehlchen (Saxicola rubetra)

Charakteristik:  

Das Braunkehlchen ist ein kurzschwänziger und kompakter Vogel (Größe: 12-14cm). Die Männchen haben in ihrem Brutkleid eine schwarzbraune Oberseite mit breiten hellen Federsäumen. Die Kopfseiten sind mit beigeweißen Streifen eingerahmt, Kehle und Brust zeigen sich in rostgelb bzw. in orangebeige. Die Weibchen sind schlichter gefärbt mit einem beigeweißen Überaugenstreif und hellbraunen Kopfseiten. Die Rufe sind weich, gimpelähnlich „djü“ und oft in Verbindung mit einem harten Warnruf „zk-zk“. Der Gesang, gelegentlich auch nachts zu hören, besteht aus lauten Kurzstrophen, mit rauen und knirschenden, aber auch klaren und tiefen Tönen.

 
 
Schutzstatus:
EU-Vogelschutzrichtlinie Art. 4, Abs. 2: geschützte Zugvogelart
Bundesnaturschutzgesetz § 10, Abs. 2 Nr. 11: besonders geschützte Art
 
Gefährdungsgrad:
Rote Liste Deutschland (2007): Gefährdet (3)
Rote Liste Niedersachsen (2007): Stark gefährdet (2)
 
Verbreitung in Niedersachsen:
  • Brutgebiete in allen naturräumlichen Regionen Niedersachsens mit Ausnahme des Harzes
  • Hohe Verbreitungsdichten in Gebieten mit überwiegender Grünlandnutzung
  • Im Bergland mit Börden nur vereinzelte Vorkommen
 
Lebensraum:
  • Brutvögel der offenen Landschaften mit feuchten Wiesen und Weiden
  • Wichtig ist eine vielfältige Kraut- und niedrige Strauchschicht

Lebensweise:
  • Brut: Auf dem Boden gut getarntes Nest unter Grasbüscheln
  • Legebeginn: Frühestens Ende April/Anfang Mai
  • Gelege: 5-7 Eier, 1 Jahresbrut, Ersatzbruten bei Totalverlust
  • Bebrütungszeit: 11-15 Tage
  • Nestlingszeit: 11-15 Tage
  • Nahrung: Vorwiegend Insekten, wie Käfer, Hautflügler, Heuschrecken und Zweiflügler
  • Zug: Langstreckenzieher
  • Hauptüberwinterungsgebiete in den Savannen südlich der Sahara, von Gambia und Senegal bis Sudan und die Grasländer von Ostafrika
 
Gefährdung:
  • Zerstörung der Lebensräume durch Grünlandumbruch, Entwässerung und Aufforstung
  • Intensive Grünlandbewirtschaftung (Düngung und Herbizideinsatz)
  • Gelegeverluste durch die intensive landwirtschaftliche Bearbeitung (frühe und häufigere Mahd)
  • Nahrungsmangel durch Einsatz von Bioziden in der Landwirtschaft
  • Ausräumen der Landschaft
  • Intensive Pflege von Böschungen und Dämmen
  • Brutverluste durch erhöhte Prädation (z.B. Fuchs), verursacht durch den Menschen
  • Verluste von Lebensräumen in den Überwinterungsgebieten
 
Schutzmaßnahmen:
  • Erhalt und Wiederherstellung von extensiv genutzten Grünland- gebieten
  • Verringerung der Pflege von Böschungen, Dämmen, Hecken u. ä.
    Aufpflanzungen in ehemals strukturreichen Gebieten
  • Vernetzung von Feuchtgrünlandgebieten durch neu geschaffene Gebiete
  • Erhaltung von Heiden, Mooren und Auengebieten
  • Extensivere Bewirtschaftung der Flächen
© AKFW e.V. 6/2010